Deutsche Welle
Deutsche Welle
Evan Romero ist Autor und Online-Editor bei dw, dem staatlichen Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland. Dort berichtet er über Ereignisse und Persönlichkeiten, die für lateinamerikanische und deutsche Entscheidungsträger relevant sind, und führt exklusive Interviews mit wichtigen Ansprechpartnern der Bundesregierung auf der anderen Seite des Atlantiks.
Romero mit dem 40. Präsidenten von Uruguay,
José “Pepe” Mujica. Foto: Dimitri Detering
Säbelrasseln zwischen Venezuela und Kolumbien
Immer wieder kommt es zu Spannungen im Norden von Südamerika. Jüngste Vorfälle haben jedoch die Angst vor einem bewaffneten Konflikt neu geschürt. Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro eröffnete ein Militärmanöver an der Grenze zu Kolumbien, um zu demonstrieren, dass sein Regime in der Lage ist, sich von feindlichen Regierungen zu verteidigen. Wie wahrscheinlich ist ein Krieg?
Washington erhöht den Druck auf Mittelamerika
El Salvador wird in der Migrationspolitik enger mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten. Das sendet klare Signale in Richtung Guatemala, Honduras und Nicaragua, ändert aber nichts an der Tatsache dass, die Militarisierung von Grenzen und die Verlagerung der Prozessen für die u.s.-amerikanische Asylbeantragung auf andere Länder aus menschenrechtlicher Sicht problematisch sind.
Spielt Venezuelas Präsident Maduro auf Zeit?
Bereits zum dritten Mal vermittelt die norwegische Regierung im Krisenland Venezuela. Doch wie erfolgversprechend sind die Gespräche, die auf der Karibikinsel Barbados wiederaufgenommen wurden? Als Mediator genießt Oslo das Vertrauen von den „Chavistas“ und ihren Gegnern. Andererseits sind alle Dialoge, die in den vergangenen fünf Jahren in Venezuela stattgefunden haben, gescheitert.
Eine Strategie für den Venezuela-Konflikt gesucht
Europäer und Lateinamerikaner bemühen sich weiterhin um eine Entschärfung des Konflikts in Venezuela. Aber einige Beobachter meinen, diese Krise sei nicht durch Mediation zu lösen, da sich hier nicht zwei legitime Fraktionen gegenüberstehen. „Es geht vielmehr um die Entführung einer wehrlosen Bevölkerung durch eine kriminelle Organisation,“ behaupet einer der Spezialisten.
Venezuela und der Einfluss Kubas
Washington wirft Havanna vor, die politische Elite Venezuelas, seine Streitkräfte und seine Geheimdienste zu kontrollieren. Wann begann Kuba, seinen Einfluss in Venezuela auszubauen? In dieser Frage sind sich die Experten nicht ganz einig. Manche meinen, dass dieser Einfluss schon vor dem Putschversuch gegen den ehemaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez am 11. April 2002 bestand.
Venezuela: Manöver mitten im Machtkampf
Die venezolanischen Streitkräfte werden demnächst umfangreiche Übungen durchführen. Es sollen die „wichtigsten Manöver in der Geschichte Venezuelas“ sein, sagte der De-facto-Präsident Nicolás Maduro, als er die Übungen ankündigte. Doch wen will der chavistische Führer damit eigentlich beeindrucken: die Vereinigten Staaten, Kolumbien oder doch eher Venezuelas Bevölkerung?
Venezuelas Gegenpräsident: Wer ist eigentlich Juan Guaidó?
Niemand hat Venezuelas autokratischen Staatschef Nicolás Maduro so direkt herausgefordert wie Juan Guaidó, Vorsitzender des Parlaments: Auf einer Kundgebung in der Hauptstadt Caracas erklärte er sich kurzerhand zum Übergangspräsidenten des Landes. Dabei hatte rein gar nichts darauf hingedeutet, dass ausgerechnet dieser 35-jährige zu solch einem Schritt fähig sein würde.
Maduro: Langer Weg, umstrittenes Lebenswerk
Als Hugo Chávez zum Präsidenten Venezuelas gewählt wurde, war Nicolás Maduro bereits einer seiner engsten Vertrauten. Maduro kam das erste Mal an die Macht, weil Chávez ihn als Nachfolger auserkoren hatte. Undemokratische Wahlen ermöglichten seine zweite Amtszeit. Die Vereinigten Staaten und vierzehn andere Nachbarn erkennen ihn nicht als legitimes Staatsoberhaupt.
Venezuela: Deutscher Reporter seit mehr als einem Monat in Haft
Die diskreten Bemühungen der deutschen Diplomatie um die Freilassung des in Venezuela inhaftierten Berliner Journalist Billy Six werden kritisch in der Öffentlichkeit betrachtet – sie stoßen bei Kolleg/innen von Six auf Verwunderung. „Billy Six ist ein deutscher Kollege. Seine Regierung äußert sich nicht. Was ist los?“, twitterte die venezolanische Journalistin Ibéyise Pacheco.
Edel Rodríguez: „Trump und Fidel Castro spielen in einer Liga“
Edel Rodriguez ist 1971 in Havanna geboren. 1980 flüchtete seine Familie mit ihm in die Vereinigten Staaten. Von 1994 bis 2008 war er Art Director bei Time. Später konzentrierte er sich auf seine eigenen politischen Illustrationen und Bilder. Im Interview mit Evan Romero spricht er über seine international bekannten Karikaturen und seinen Ruhm als „der Künstler, der Trump ärgert“.
Edel Rodríguez in der Paul Roosen Contemporary
Gallery, Hamburg. Foto: Evan Romero
Donald Trump: Midterms, Mauer und Migranten
Die Einwanderungspolitik vom Präsidenten der Vereinigten Staaten Donald Trump war eines der umstrittensten Wahlkampfthemen im Vorfeld der Zwischenwahlen am 6. November. Nach dem Verlust des Repräsentantenhauses an die Demokraten stellt sich nun die Frage, welche Auswirkungen dies auf Trumps Lieblingsprojekt haben wird: Der Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko, könnte vor einem Aus stehen.
Wie entstehen Migrantenkarawanen?
Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Mittelamerika wird ein Kampf um die Deutungshoheit über die jüngsten Migrantenkarawanen geführt, die mittlerweile in Mexiko angekommen sind und weiter nach Norden ziehen. Manche beschreiben die Mobilisierung als ein „unnatürliches“ Phänomen, das von mächtigen Autokraten und Wirtschaftsgruppen Lateinamerikas vorangetrieben wird.
Venezolaner in Spanien: Eine Odyssee ohne Rückkehr
Venezuela durchlebt eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte. Viele Flüchtlinge wählen den Weg nach Europa und landen in Spanien. Seit drei Jahren sind die meisten Menschen, die dort Schutz suchen, Staatsbürger Venezuelas. Im Jahre 2016 wurden 4.200 Asylanträge registriert, im Jahre 2017 waren es schon 10.600, und in diesem Jahr wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt schon 12.700.
Maduros magische Währungsreform
Der Kampf der venezolanischen Regierung gegen die Hyperinflation verwirrt Bürger, Ökonomen und Experten gleichermaßen: Durch das Streichen von fünf Nullen werden aus einer Million des bisherigen „starken Bolívar“ jetzt zehn „souveräne Bolívar“ – so heißt die neue Währung. Die wird an die vor einem halben Jahr eingeführte Kryptowährung Petro gekoppelt.
Maduro lügt sich in die Tasche
Der jüngste und anschaulichste Beleg für die venezolanische Tragödie kam dieser Tage vom Internationalen Währungsfond: Das südamerikanische Land wird voraussichtlich dieses Jahr nicht mit der derzeitigen Inflationsrate von 13.000 Prozent abschließen, sondern mit einer Million Prozent. Venezuela steht vor der Implosion, weil Präsident Maduros Wirtschaftsmodell komplett versagt hat.
Die donnernde Stille
In Venezuela vergeht kein Tag, an dem die Wirtschaftskrise nicht in allen Lebensbereichen greifbar wäre. Regelmäßig protestiert die Bevölkerung gegen die Missstände im Land. Aber nach den Präsidentschaftswahlen vom 20. Mai ist Venezuela aus den Schlagzeilen verschwunden. Grund dafür ist sowohl das autoritäre Regime Maduros als auch die gespaltene Opposition selbst.
Andrés Manuel López Obrador lässt Lateinamerikas Linke hoffen
Mexikos neu gewählter Präsident gilt als Linkspolitiker. Für lateinamerikanische Linksregierungen, deren Lebenszyklus sich dem Ende zuneigt –wie die von Morales in Bolivien, Ortega in Nicaragua oder Maduro in Venezuela– ist der Sieg von amlo sehr wichtig, denn Mexiko ist eines der größten Länder der Region und ein direkter Nachbar der Vereinigten Staaten, der vermeintlichen Quelle allen Übels.
Venezuela und die OAS auf dem Scheideweg
Die Vereinigten Staaten und vierzehn weitere Länder wollen Venezuela wegen Verstößen gegen die Interamerikanische Demokratiecharta aus der Organisation Amerikanischer Staaten ausschließen. Beobachter sind uneins über die Motive der jeweiligen Parteien. Die Vertreter der venezolanischen Regierung behaupten, dass sie es eilig haben die oas zu verlassen, aber sie tun so als wollten sie es doch nicht.
Argentinischer Peso: Nur keine Panik!
In Argentinien bezweifeln viele, dass die Maßnahmen der Regierung zur Stabilisierung der Landeswährung und Bekämpfung der Inflation etwas bringen. Experten lehnen aber einen Vergleich zum Krisenjahr 2001 ab, als den Argentiniern sogar der Zugang zu ihren Spareinlagen eingeschränkt wurde: „Ja, der Peso ist starken Schwankungen unterworfen, aber das ist nichts Neues“.
Kolumbien: „Skeptiker vom Friedensprozess überzeugen“
In wenigen Wochen finden in Kolumbien Präsidentschaftswahlen statt. Polarisierend ist der Friedensvertrag, den die ausscheidende Regierung mit der farc ausgehandelt hat. „Es führt kein Weg daran vorbei, eine klare Mehrheit für den Frieden zu bekommen und die Bevölkerung spürbare Verbesserung in der Umsetzung erkennen zu lassen“, sagt der Politologe Stefan Peters.
Nicaragua: Schlechte Zeiten für Ortega und Murillo
Zum ersten Mal sieht sich Nicaraguas Staatschef Ortega mit Rücktrittsforderungen konfrontiert. Auch seine Frau, Vizepräsidentin Murillo, verliert den Rückhalt in der Bevölkerung. Als Folge der Brutalität, mit der die Polizei und regierungstreue Schlägertrupps die massenhaften Protesten angriffen, kündigten die Unternehmerverbände den Dialog mit dem Präsidenten auf.
Kolumbien: Friedensprozess ohne absehbares Ende
Manche meinen, der scheidende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hätte den Friedensnobelpreis etwas verfrüht bekommen. Es sei bis heute nicht klar, ob seine Zugeständnisse an die ehemaligen Kämpfer der farc die versprochenen Ergebnisse bringen würden oder ob der umstrittene Friedensvertrag nicht eher zu einer Ausweitung der Gewalt und der Polarisierung im Land geführt hat.
Venezuela: Ein Pastor fordert Maduro heraus
Ausgerechnet ein evangelikaler Pastor will dem amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro die Präsidentschaft Venezuelas streitig machen. Sein Name ist Javier Bertucci, er ist 48 Jahre alt und Chef der Maranatha-Kirche. Pfingstgemeinden gewinnen in Venezuela an Präsenz und Gefolgschaft. Kann Bertucci daraus Nutzen ziehen, wenn die Venezolaner am 22. April zur Wahl gehen?
Maulkorb für Venezuelas Opposition
In Venezuela haben die von der Regierungspartei kontrollierten Institutionen die Präsidentschaftswahlen auf einen scheinbar günstigen Termin vorverlegt und das Oppositionsbündnis ausgeschlossen. Selbst wenn Maduro verlieren sollte, müsste es der Sieger noch neun Monate mit dem abgewählten Präsidenten aushalten. Viel Zeit für Maduro, um einen Weg zu finden, weiterhin am Ruder zu bleiben.
Peru: Von einer Krise in die nächste
Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski könnte die Begnadigung von Ex-Diktator Alberto Fujimori als strategischen Schachzug geplant haben. Letztlich aber löste er damit eine neue Krise aus, ohne die alte bewältigt zu haben. „Die Nähe zu der gerade verhinderten Abberufung von Kuczynski ist schon sehr auffällig“, konstatiert Günther Maihold, stellvertretender Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Rückenwind für Maduro
Die regierende sozialistische Partei Venezuelas hat bei den Kommunalwahlen vom 10. Dezember die Mehrheit der Rathäuser erobert. Beobachter sehen darin einen wichtigen Meilenstein hin zur Wiederwahl des Präsidenten. Maduro kündigte an, dass diejenigen oppositionellen Parteien, die sich weigerten, an den Wahlen teilzunehmen, von der Teilnahme an allen weiteren Wahlen ausgeschlossen würden.
Venezuela nach Hurrikan Trump
Erst drei Tage nachdem Trump öffentlich von der Möglichkeit sprach, amerikanische Truppen nach Venezuela zu schicken, um die dortige staatliche Krise zu lösen, reagierte der venezolanische Staatsoberhaupt Maduro. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich schon längst Anhänger und Gegner des sozialistischen Regimes innerhalb und außerhalb des Landes gegen eine militärische Lösung ausgesprochen.
Delcy Rodríguez, die mächtigste Frau Venezuelas
Lange galt Diosdado Cabello, stellvertretender Vorsitzender der regierenden Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (psuv), als aussichtsreichster Kandidat für die Präsidentschaft der verfassunggebenden Versammlung. Der musste allerdings Platz machen für die Anwältin und Ex-Ministerin Delcy Rodríguez, die durch ihre Ernennung enormen Einfluss auf die Zukunft des Landes haben wird.
Venezuela: Wahlen und Gewalt
Offene und freie Wahlen kann die Vereinigte Sozialistische Partei Venezuelas (psuv) schon lange nicht mehr gewinnen. An diesem Scheideweg, der Demokraten von Autokraten unterscheidet, hat Präsident Nicolás Maduro Wahlen zu einer verfassunggebenden Versammlung einberufen. Sein Ziel: das unliebsame, von der Opposition dominierte Parlament endgültig zu entmachten.
Venezuelas Zukunft bleibt ungewiss
Trotz hoher Wahlbeteiligung und eindeutigen Ergebnis gegen Nicolás Maduros verfassungsgebende Versammlung war der Volksentscheid vom 16. Juli nicht die ersehnte „Stunde Null“ für Venezuela, sondern nur der Auftakt für kommende, dann wohl wirklich entscheidende Ereignisse. Umstritten bleibt weiter die rechtliche Qualität der Volksbefragung – nicht aber ihre symbolische Kraft.
Venezuelas Opposition macht mobil
In Caracas stehen die Zeichen auf Sturm. Nach der Entlassung von Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Gefängnis – der Oberste Gerichtshof gewährte ihm Hausarrest und schickte den Politiker mit einer elektronischen Fußfessel aus der Militärhaftanstalt Ramo Verde nach Hause – ruft die Bewegung zum Aufstand gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro auf.
Hundert Tage Proteste in Venezuela
Am ersten April 2017 begann in Venezuela die zweite Welle von Massenprotesten gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro. Auslöser der aktuellen Demonstrationen war die Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments durch den Obersten Gerichtshof – auf Anordnung Maduros. Mindestens neunzig Menschen sind bis jetzt auf der Straße ums Leben gekommen.
Washington contra Caracas: Auf die harte Tour
Bisher ist es keiner der regionalen Organisationen Amerikas mit Kritiken gelungen, den Rechtsstaat in Venezuela wieder herzustellen. In vielerlei Hinsicht sind ihre Hände gebunden. Analysten glauben, dass die einzelnen amerikanischen Staaten mit Caracas verhandeln müssen, von Regierung zu Regierung. Die usa setzen in ihren bilateralen Beziehungen zu Venezuela auf die harte Tour.
Venezuelas Höllenfahrt
Niemand freut sich über den Rückzug Venezuelas aus der oas. Der Exodus der Venezolaner hat sich für Nicolás Maduros Amtskollegen in der Region bereits zu einem Problem entwickelt. Nicht die „inneren Angelegenheiten“ Venezuelas, die Präsident Maduro so beharrlich zu verbergen versucht, sorgen bei seinen Nachbarn für Unruhe, sondern die Ausweitung der nationalen Krise zu einer regionalen.
Venezuelas Flucht nach vorn
Venezuela will aus der Organisation Amerikanischer Staaten (oas) austreten. Präsident Maduro kommt damit der Schmach eines unmittelbar bevorstehenden Ausschlusses zuvor. Doch bis zum Austritt kann noch viel passieren. In den nächsten zwei Jahren wird jeder einzelner Nachbarstaat Venezuelas bilateral Vorgehen, um Sanktionen gegen Caracas zu verabschieden.
Showdown in Caracas
Nach der Opposition hat auch die Regierung eine Großdemo angekündigt in Venezuela – für den gleichen Tag. Das Datum ist nicht zufällig gewählt. Der 19. April 1810 markiert den Beginn der venezolanischen Unabhängigkeitsbewegung gegen die spanische Krone. Morgen könnten Anhänger beider Lager in Caracas aufeinander treffen. Ob die Ordnungskräfte das verhindern wollen, ist fraglich.
Venezuela: Jeder gegen Jeden
Das Leben der Venezolaner nahm im Jahre 2001 eine dramatische Wende, als die Differenzen zwischen Präsident Hugo Chávez und seinen Gegnern sich erstmals in offenen Demonstrationen für und wider die Bolivarische Revolution äußerten. Die tägliche Dosis an politischer Gewalt zerstört seitdem das soziale Gefüge der Gesellschaft, vergiftet die Kommunikation und verbittert die Menschen.
Nicolás Maduro und das Militär
In Venezuela spitzt sich die politische Krise immer weiter zu. Hinter den Kulissen richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Militär. Denn nach Einschätzung von Experten sind in dem südamerikanischen Land nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Streitkräfte gespalten. Wie werden sie auf die Lage reagieren? Angesichts des drohenden staatlichen Zusammenbruchs wird diese Frage immer dringender.
Überstunden für den Sozialismus
Eigentlich sind die Tage der Regierungspartei in Venezuela nach sechzehn Jahren gezählt. Nach der Wahl hat die Opposition die Mehrheit im Parlament. Doch die Abgeordneten der Partido Socialista Unido de Venezuela scheinen ihre Niederlage nicht akzeptieren zu wollen – ihre Eigenmächtigkeiten reichen bis hin zur Installation eines „Kommunalparlaments“. Verfassungsrechtler nennen es illegal.
Venezolanischer Wahnsinn
Antonio Ledezma, Bürgermeister der venezolanischen Hauptstadt Caracas, ist nun der ranghöchste politische Gefangene des Landes. Kein Haftbefehl, keine Anklage. Er steht damit an der Spitze einer langen Liste von Oppositionellen, die hinter Gittern sitzen. Darunter ist beispielsweise Leopoldo López. Verwandelt Nicolás Maduro Venezuela in eine Diktatur? Ein Kommentar von Evan Romero.
China erobert Lateinamerika
Chinas Bedeutung in Lateinamerika wächst. In der nächsten Dekade will das Land 250 Milliarden Dollar in den Subkontinent investieren. Doch was fordern die Chinesen im Gegenzug? Nach einem Treffen mit den Staatsoberhäuptern Venezuelas, Ecuadors und Costa Ricas kündigte der starke Mann Pekings Xi Jingping an, er wolle den Handel mit Südamerika schnell verdoppeln.
Argentiniens Version von Venezuelas Mangelpolitik
Argentinien steht vor einem weiteren Eingriff in die wirtschaftlichen Abläufe durch die Politik. Der Senat in Buenos Aires entschied, dass ein neues Versorgungsgesetz dem Parlament zur Verabschiedung vorgelegt wird, um die Rechte der Verbraucher zu stärken. Doch in Venezuela hat eine ähnliche Politik die Versorgungsdefizite vergrößert. Es regt sich Widerstand.
Putin auf Lateinamerikareise
Es klingt nach einer Traumreise: Erst in die Karibik, dann nach Argentinien und schließlich zum wm-Finale nach Brasilien. Doch Russlands Präsident Wladimir Putin geht es nicht um sein persönliches Vergnügen. Ihm geht es um Macht und Einfluss. Deswegen sucht er nach engeren Bündnissen in Lateinamerika. Alte Beziehungen sollen aufgefrischt, neue Beziehungen aufgebaut werden.
Jugendliche auf der Flucht
Die Grenze zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten ist gefährlich. Trotzdem versuchen täglich hunderte Mittelamerikaner, sie ohne Erlaubnis zu überqueren. Unter denen, die es wagen, sind immer mehr unbegleitete Jugendliche und Kinder. Es ist eine alarmierende Zahl: fast 50.000 Minderjährige innerhalb des vergangenen Jahres, komplett auf sich allein gestellt.
Die Pazifik-Allianz: Traumstart ins Ungewisse
Die Pazifik-Allianz, das neue lateinamerikanische Wirtschaftsbündnis – ein Zusammenschluss der Staaten Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru –, hat einen beeindruckenden Start hingelegt. Viele Beobachter sagen ihr eine glänzende Zukunft voraus. Doch diese Koalition habe auch Schwachstellen – etwa die, dass alle Mitgliedsstaaten mehr oder minder dasselbe produzieren.
So strahlten die Staatsoberhäupter der Pazifik-
Allianz im Jahr 2014. Foto: Pazifik-Allianz
Deutschland stärkt Lateinamerika-Kooperation
In Hamburg wird die eu-Lateinamerika-Karibik-Stiftung eingeweiht – für eine bessere wirtschaftliche, kulturelle, politische und wissenschaftliche Zusammenarbeit. Das Institut des Amériques in Paris und die Regierung der Lombardei – der meist bevölkerte Verwaltungsbezirk Italiens und einer der reichsten Europas – sind privilegierte Partner der neugegründeten Institution.
Spätes Urteil im Fall Elisabeth Käsemann in Argentinien
Sieben ehemalige Militärs stehen seit Februar 2010 wegen Verbrechen im Folterlager „El Vesubio“ in Argentinien vor Gericht. In Buenos Aires wird das Urteil gegen die Verantwortlichen für den Mord an der Deutschen Elisabeth Käsemann erwartet. Sie wurde Anfang März 1977 verhaftet und am 24. Mai im Alter von 30 Jahren getötet. Opfervertreter bleiben dennoch unzufrieden.
DJ Sternsánchez
„Eher als Sehnsucht nach meiner Heimat verspüre ich das Bedürfnis, den Deutschen die Kultur meines Landes näherzubringen“, sagt Jorge Sánchez Meza in diesem Audioporträt. In den acht Jahren, in denen er in Deutschland lebt, hat der Mexikaner das Hamburger Nachtleben mitgeprägt. Aus seinem Nachnamen und dem Namen seines Lieblingsstadtviertels bildete er seinen Künstlernamen.
DJ Sternsánchez bringt die Menschen zum Tanzen
auf der Reeperbahn. Foto: Evan Romero
Chile feiert seinen 200. Jahrestag
Zwei Jahrhunderte nach seiner Unabhängigkeit bleibt die Beziehung zwischen dem Staat und den Mapuche-Indianern Chiles größte Herausforderung. „Die Mapuche sind seit der Epoche der Unabhängigkeit diskriminiert worden, vor allem während der Militärdiktatur, als sie ihres Landes enteignet wurden“, sagt Detlef Nolte vom giga-Institut für Lateinamerikastudien in Hamburg.
Der Gemeinsame Markt des Südens – ein zahnlose Tiger?
Der Gemeinsamer Markt des Südens (mercosur) funktioniert nur auf zwischenstaatlicher Regierungsebene und nicht als einheitlicher Block. Das könnte eine Erklärung für seine geringe politische Bedeutung sein. Ihm fehlen Instanzen mit supranationalem Einfluss. Zusätzlich beeinträchtigen die Streitigkeiten zwischen seinen Mitgliedsländern sein Potential als Sprecher des Kontinents.